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Leben in Europa

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Experten einkaufen

Der Spiegel schreibt in Deutsche Manager fallen bei Finanzinvestoren durch:
"
Mit Praxiserfahrung meinen die Investoren jedoch nicht die Kenntnis der Branche, sondern ein generelles Verständnis der Abläufe in Unternehmen. Sie verstehen darunter auch nicht Expertenwissen, denn das, so argumentieren die Befragten, könne man im Markt 'billig einkaufen'."
Jetzt mal unabhängig davon, daß man alles was in der deutschen Presse steht, eigentlich so nicht glauben sollte (wo sind die Berichte über die Großunternehmen-Maulwürfe in deutschen Ministerien?), finde ich diese Aussage sehr interessant.
Wenn ich kein Expertenwissen habe, könne ich es also billig einkaufen. Aber wie entscheide ich, welcher der billig gekauften Experten jetzt etwas weiß und welcher nur so tut als ob?
Gutes Expertenwissen ist schwierig zu erlangen. Die wirklich billigen Experten können also schon mal nicht besonders gut sein oder der Markt ist kaputt. Aber der Preis alleine ist kein guter Indikator, denn ein teurer Blender macht mehr Gewinn und kann den Aufwand in bessere Werbung stecken als ein teuer Experte.
Ein paar Beispiele:
Web-Designer: Seit Jahren wird hier von Blendern erzählt dass die Kunden bunte Webseiten möchten, aufwendig designed und mit Flash. Die Realität sieht anders aus: Von allen Suchmaschinen hat sich das minimalistisch aussehende Google durchgesetzt. Von allen Versteigerungsseiten ist ebenfalls nur die im Vergleich minimalistischste übrig geblieben: Ebay.
Apple: Mit der Rückkehr von Steve Jobs ging es wieder bergauf mit Apple. Die Firma ist inzwischen bekannt für die leichte Bedienung ihrer Produkte und verwundert die Leute im Marketing damit dass sich Produkte mit geringeren Bedienumfang und höherem Preis problemlos auf dem hart umkämpften Markt durchsetzen können. Offensichtlich hat Jobs genügend Expertenwissen um die richtigen Experten "einzukaufen". Tatsächlich sind sie fest angestellt.

Barcelona

Wer in Barcelona lebt bekommt schnell mit daß er in einer ganz besonderen Stadt lebt. In Barcelona ist alles besonders.
Das Aquarium zum Beispiel. 15.50 EUR für ein zugegebenermaßen etwas größeres Haibecken, eine Hand voll kleine Becken und einen großen Andenkenlanden (in dem man auch ohne zu zahlen rein darf). Im Caixa-Wissenschaftsmuseum ist da schon mehr geboten und der Basiseintritt mit 3 EUR erfreulich niedrig (dafür kostet fast alles extra, was man dort anschauen möchte).
Oder das Poble Español. 7.50 EUR Eintritt für ein Einkaufszentrum das ausgewählten Häusern in anderen Spanischen Städten nachempfunden ist. Man darf halt kein Freilichtmuseum erwarten.
Oder das Nachtleben. Hier kann man in einer Nacht problemlos mehrere hundert Euros loswerden. Im Zentrum oder am Strand, in den Clubs und den Diskos. Schon im Eixample tut man sich damit aber bedeutend schwerer, weil die Bars um 10 Uhr schließen und die Bürgersteige hochgeklappt werden. Ähem. Nun, Barcelona ist halt nicht Spanien, das sollte man nicht vergessen.
In Barcelona ist eben alles besonders. Weil es in Barcelona ist.
PS: Von dem was sie hier "Tapas" nennen fang ich besser erst nicht an.